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Gedanken zwischen Olivier Messiaen und Moody

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Dieses Jahr, am 10. Dezember, jährt sich zum hundertsten Mal der Geburtstag eines der bekanntesten Komponisten des letzten Jahrhunderts. Olivier Messiaen, in Avignon geboren, hat kategorisch musikalische Begriffe wie Modi und Skalen abgelehnt und verfolgte ein anderes Konzept: er beschrieb Assoziationen von Farben und Musik, im Fachjargon Synästhesie genannt. Auf dieser Annahme hat er seine Kompositionen aufgebaut.

Eine faszinierende Idee, diese Farbassoziationen. Wer sich schon mal mit Komposition beschäftigt hat, kennt das Problem, hinter die Theorie- und Begriffvielfalt zu steigen. Vielleicht sind die Farbmetaphern genau der fehlende Baustein, der das Komponieren vereinfachen kann. Weg von der undurchschaubaren Begrifflichkeit und hin zu einem direkteren Ausdruck von dem, was Musik eigentlich ist: Gefühl und Intuition.

Doch auch abseits von eigener Komposition findet man die unglaubliche Verkopfung der Musik. Nach welchen Kriterien hört man eigentlich Musik? Richtig, nach Gefühl und Intuition. Man wählt einfach gerade das, was dem momentanen Geschmack entspricht. Programme wie iTunes ordnen Musik aber nicht nach Geschmack, sondern nach Interpreten, Stilen oder Titelname, aus denen man sich dann die gewünschte Musik zusammenklicken kann. Das muss doch irgendwie… intuitiver gehen.

Genau dort setzte Moody an: ein kleines Addon für iTunes, das es einem erlaubt, Musik nach Stimmung zu verschlagworten (das Tool ist mittlerweile nicht mehr verfügbar). Anschließend kann man dann je nach Wunsch in automatisch rausgesuchter Musik seiner tiefen Depression oder ausgelassenen Feierlaune fröhnen. Als Visualisierung der Stimmung dienen - und da schließt sich der Kreis - Farben. Auch wenn sich der Meister das mit seinem System so sicher nicht gedacht hat: Die Assoziation lag einfach nahe in meinem Kopf. Und jetzt: Messiaen hören und Moody installieren. Jorni Ende.